Buchpublikation bei Vorwerk 8, Berlin 2022.
Dieses Buch widmet sich der filmischen Darstellung der Kindheit. Wie zeigen und inszenieren Filme Kinder? Welchen Blick auf Kinder und welche Kindheitserfahrungen vermitteln sie? Welche ästhetischen Formen der Kindheit hat das Medium hervorgebracht? Wie wird das Verhalten, Sprechen und Spielen von Kindern als filmisches Ausdrucksmittel eingesetzt?
Entfaltet werden diese Fragen anhand einer für das französische Kino charakteristischen Tradition des Filmschaffens, das sich Kindern als Individuen zuwendet und auf sie in seiner künstlerischen Gestaltung einlässt. Dazu zählen Werke namhafter Regisseur*innen wie François Truffaut und Agnès Varda, Maurice Pialat und Jacques Doillon, Claire Denis und Céline Sciamma, ebenso wie solche, die in der Filmgeschichtsschreibung zu Unrecht übersehen wurden, Spielfilme wie dokumentarische Arbeiten, aus Genres vom Slapstick bis hin zum Geschichtsfilm.
Anhand eines breiten Spektrums an Theorien — der Materialität, der Erfahrung und des Spiels — untersucht die Autorin, wie die Körperlichkeit von Kindern die filmische Gestaltung prägt. Sie fragt danach, ob es einen filmspezifischen Zugang zur Kindheit gibt und inwiefern, umgekehrt, Kindheit als eine filmästhetische Kategorie zu verstehen ist.