Filmästhetik und Kindheit

Filmanalysen

Forschung

Diese Filmanalysen stellen ausgewählte Kindheitsfilme vor und werfen grundlegende Fragen auf, die im Rahmen des Forschungsprojekts Filmästhetik und Kindheit untersucht werden. Sie widmen sich ‹Autorenfilmen der Kindheit›, also solchen Filmen, die auf einer individuellen Beziehung zu Kindern (als Darsteller*innen) und zum Kindsein (als autobiographischer Erfahrung) beruhen. Es handelt sich um Filme, die nicht nur konventionelle Geschichten und Bilder der Kindheit wiedergeben, sondern auch nach (eigenen) ästhetischen Formen suchen, um Kindheit darzustellen, erfahrbar zu machen und zu reflektieren. An den Filmen werden filmästhetische Formen der Kindheit aufgezeigt, die möglicherweise ein Wissen und Erfahrungen von Kindheit vermitteln, und zugleich untersucht, wie Kinder und Kindheit die Eigenschaften des Films selbst zur Geltung bringen. Die Fimanalysen sind als Impulse der Filmforschung gedacht, sollen aber auch dazu ermutigen, diese Filme in der Filmvermittlung an Schulen und anderswo einzusetzen.

Der Fokus des Forschungsprojekts «Filmästhetik und Kindheit» liegt erstens auf dem französischen Kino, weil sich hier – möglicherweise kulturgeschichtlich bedingt oder der fehlenden Produktionssparte des Kinderfilms geschuldet – außergewöhnlich viele bekannte Filmschaffende der Kindheit gewidmet haben. Zweitens geht es auch um Filme, die in der selbstreflexiven Tradition des europäischen Kinos der Moderne stehen und die Beziehung von Film und Kindheit explizit thematisieren, zum Beispiel in Szenen mit Kindern als Kinozuschauern. Drittens werden Kindheitsfilme des Neuen Deutschen Films untersucht, die einerseits an das Interesse am Kind im modernen Kino anschließen, andererseits in Bezug auf die Aufarbeitung der deutschen Geschichte und die damit einher gehenden Autoritätskonflikte eigene Formen der Kindheitsdarstellung entwickelt haben.