Filmästhetik und Kindheit

Forschung

Kindheit ist – neben Liebe und Tod – eines der universellen Themen des Kinos. Filme prägen den Blick auf die Kindheit und bieten Kindern die Möglichkeit, sich – anders als in anderen Medien – darzustellen. Filme vermitteln eine Erfahrung von Kindheit und können uns in die Perspektive kindlicher Figuren versetzen. Filme sind auch Ausdruck von Kindheitserinnerungen: von denjenigen, die sie gemacht haben, aber auch von denjenigen, die sie als Kinder sehen und von ihnen geprägt werden.

Bisher wurden diese vielfältigen Fragen vor allem aus pädagogischer oder psychologischer Perspektive in Hinblick auf das Kind als Zuschauer*in erforscht: der Fokus richtete sich auf die Filmwirkung auf Kinder und die Filme, die Kindern gezeigt werden. Im Anschluss an die soziologischen Childhood Studies, die die Kindheit als ein soziales und kulturelles Konstrukt bestimmen, wurde vor allem in der angloamerikanischen Filmwissenschaft die Darstellungen von Kindern in Filmen und Erzählungen der Kindheit in der Filmgeschichte untersucht. Seltener sind jedoch bisher filmwissenschaftliche Forschungen, die Kindheit als eine grundlegende Figur des Kinos – als ein ästhetisches, kulturelles und historisches Phänomen – erschließen. Die hier versammelten Filmanalysen Gastbeiträge und Gespräche mit Filmschaffenden wollen dazu einen Beitrag leisten.