Filmästhetik und Kindheit

„Man muss ihr Vertrauen gewinnen, damit sie einen nicht auflaufen lassen."

Deutschland, bleiche Mutter Die Kinder aus Nr. 67 Im Spinnwebhaus

Bettina Henzler

08. Januar 2018

Gespräche

Titelbild

Der Kameramann Jürgen Jürges (Jahrgang 1940) ist bekannt für Filme wie ANGST ESSEN SEELE AUF (R: Rainer Werner Fassbinder, BRD 1974) oder FUNNY GAMES (R: Michael Haneke, Österreich 1997). Seit den 1980er Jahren hat er auch eine Reihe von Filmen mit Kindern als Hauptdarsteller*innen gedreht, darunter Kinderfilmproduktionen wie FLUSSFAHRT MIT HUHN (R: Arend Agthe, BRD 1985) oder DIE KINDER AUS DER NO. 67 (R: Ursula Bartelmess, Werner Meyer, BRD 1980), und Filme, die auch ein erwachsenes Publikum adressieren, wie DEUTSCHLAND BLEICHE MUTTER (R: Helma Sanders-Brahms, BRD 1980), DIE LETZTEN TAGE DER KINDHEIT (R: Norbert Kückelmann, BRD 1979) oder IM SPINNWEBHAUS (R: Mara Eibl-Eibesfeldt, Deutschland 2015). Die Filme zeugen von einem sehr unterschiedlichen Umgang mit den Kindern als Darsteller*innen und zeigen Kinderfiguren in ganz verschiedenen Rollen und Geschichten.

Jürges berichtet in dem Gespräch darüber, wie das Schauspiel von Kindern und ihre Wirkung durch die Kameraarbeit bedingt und ermöglicht wird. In seiner Zusammenarbeit mit den Regisseur*innen aus den 1980er und den 2000er Jahren, zeigt sich der Einfluss von verschiedenen Inszenierungsstilen und technischen Voraussetzungen des analogen und des digitalen Films, aber auch anderer Lebenswelten auf die schauspielerische Leistung von Kindern. Dabei geht es auch um grundsätzliche Fragen zur Arbeit mit den Schauspieler*innen, zur Mise en Scène und zur Montage,

PDF